Meine Karriere als Barista und Storelead in einem high speciality coffee shop
In Berlin arbeitete ich als Barista, weswegen mich die Welt des Kaffees in eine Atmosphäre einlud, die mich mit Themen auseinandersetzen ließ, von denen ich zuvor nie etwas gehört hatte.
Speciality Coffee nannte sich der Begriff, um den sich alles drehte, als ich mich in der Kaffee-Industrie umsah. Berlin bietet an fast jeder Ecke Cafés mit verschiedenen oder auch ähnlichen Produkten.
Auffällig sind die kleinen Coffee-Shops, bei denen es nicht einmal mehr als sechs Stühle gibt und dennoch immer eine lange Schlange an Leuten bis vor die Tür wartet. Das ist meistens der beste Kaffee.
Auch beliebt sind Batch-/Handbrews, von denen ich vor meiner Zeit in Berlin noch nichts von gehört hatte.
Dass Kaffee viel mit Zahlen, Gramm, Sekundenzahlen, unzähligen an Geschmacksnoten und Mahlstufen zu tun hatte, wurde mir erst bei einem Speciality Coffee Co-working Café bewusst.
Ich arbeitete in Berlin-Mitte, als mir die Philosophien über die Kaffeebohne, die von weit her, oftmals aus Äthiopien, Kolumbien, Ecuador oder auch Guatemala, gelehrt wurden. Bei sogenannten Coffee Cuppings durften wir die Geschmacksnoten und Qualitäten der vielfältigen Sorten probieren und lernten über die verschiedenen Methoden der Kaffeeröstung.
Kaffee verbindet
Obwohl ich noch neu in dieser Welt am Ankommen war, merkte ich, wie sehr Kaffee miteinander verbindet. Nicht nur, durch das gemeinsame Zusammenkommen, um bei einem Cappuccino über das Leben zu plaudern, sondern auch bei den Unterhaltungen über die verschiedenen Präferenzen, die jeder einzelne hat.
Lieber ein Flat White? Vielleicht ein Cortado oder doch lieber ganz simple der Americano?
Darf es mit Hafer-, Soja,- Mandel- oder Kuhmilch sein? Eine Frage, die ich sicherlich mehrere hundert Male gestellt habe.
Arbeitet man mit der Bohne zusammen, die einst als natürliche Pflanze im Wald aufgewachsen ist, kommt man mit Menschen zusammen, die alle auf unterschiedlicher Weise ihre eigenen Werte und Bräuche mit in die Prozesse des Kaffees bringen. Die Wertschätzung des Produkts gegenüber sagt viel über den anderen aus.
Ist es ein reines Konsumprodukt oder eine Pflanze, dessen Ursprung in weiter Ferne liegt?
Von Menschen handgepflückt, um dessen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, wurde es auf andere Kontinente gebracht, wo die gewonnenen Bohnen erneut verarbeitet worden sind, um sie an lokale Unternehmen weiterzugeben und das fertige Produkt als ein Verbindungs- und Austauschmittel zwischenmenschlicher Beziehungen zu nutzen.
In dem Team, das mir das Wissen und die Verbindungen zu Kaffee vermittelt hatte, erlebte ich das Gefühl von Zugehörigkeit und Community, was mir noch heute sehr viel bedeutet.
Die Möglichkeit Werte zu vermitteln
Kennst du das Gefühl, wenn du hinter etwas stehst und du es mit deinem ganzen Körper fühlst?
Du mit jedem Wort, das du sprichst, es aus deinem tiefsten Empfinden hervorkommt?
Genau so fühle ich mich nicht nur beim Schreiben, sondern auch bei dem Verbreiten von der Philosophie des Kaffees. Bei dem Vermitteln eines starken Konzepts, das die Welt miteinander verbindet und die Erde, dessen Früchte sie wachsen lässt als besondere Nahrung wertet.
Es ist wie ein Theaterstück voller Sinneseindrücke.
Die Bohnenmühle ist eingeschaltet und mahlt die Bohnen zu feinem Pulver, was kurz danach durch die Siebträgermaschine in einer Gold-braunen Farbe hinausläuft und zum Espresso wird.
Je nachdem, wie fein oder grober die Bohnen gemahlen werden, desto bitterer oder weicher schmeckt der fertige Espresso. Das Wasser, was bei der Extraktion mit hindurchläuft, hat durch den Mahlgrad die Möglichkeit schneller oder langsamer durch den Siebträger zu fließen.
Letztlich könnte man im Bezug auf den Geschmack das ganze noch zurück bis zu dem jeweiligen Grad der Röstung der Bohnen führen, um beispielsweise festzustellen, wie viel Säure oder Bitterkeit, der Kaffee mit sich trägt.
Ebenso gibt die Stärke des Tampen, der gemahlenen Bohnen im Portafilter einen gewissen Nachdruck der Leichtigkeit oder Stärke. Der Geruch von frischem Kaffee steigt in die Nase.
Trinkt man den Espresso Shot mit Milch, wie beispielsweise bei einem Cappuccino, wird das Dampfventil geöffnet.
Ein Zischen entsteht, sobald man die Milchkanne darunter setzt. Dabei wird Luft in die Kanne gelassen. Umso mehr es zischt, desto mehr Schaum entsteht. Bei einem Flat White reicht dabei oftmals ein kurzes Zischen aus, weil die Oberfläche nur aus einer minimalen Schaumschicht besteht. Ein sogenannter "Whirl" sollte beim Schäumen der Milch entstehen.
Wie genießt du deinen Kaffee?
Für mich ist es der Cappuccino mit Hafer- oder Sojamilch. Da der Koffein bei mir eine sehr starke Auswirkung hat, reicht für mich ein einzelner Espresso Shot im Kaffee!
Alles liebe,
Maya xx
Bei St.Oberholz Coffee
Kommentar hinzufügen
Kommentare